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AG Bäume und Naturgarten November 2020

Folgenden Text habe ich entnommen (und leicht verändert), dem:

 

Rundbrief Schulgarten Hessen Nr. 13 des Netzwerk Schulgärten in Hessen, Bildungsräume für nachhaltige Entwicklung

( Herausgeber: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Referat I 3 B „Aus -und Fortbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung“

 

Warum? Weil ich diese Information sehr wichtig finde und zu ihrer Verbreitung beitragen möchte.

 

 In den letzten drei Dürrejahren haben sich wohl viele Gärtner Gedanken darüber gemacht, ob es ausreicht, ein paar Regentonnen aufzustellen oder ob es sinnvoller wäre, weiter und größer zu denken um ein intelligentes, effektives und nachhaltiges Wassermanagement zu erreichen. Die Folgen der sinkenden Grundwasserspiegel sind in weiten Teilen Deutschland am traurigen Zustand unserer Wälder erkennbar. Unabhängig davon, unter welcher Überschrift der Zustand unserer Wälder beschrieben wird- Ausnahmezustand oder „Waldsterben 2.0“- der Wassermangel wird einhellig als eine von mehreren Ursachen genannt.

Aber nicht nur der Wald, sondern der gesamte landschaftsökologische Haushalt erlaubt es uns längst nicht mehr, aus dem Vollen zu schöpfen, sondern sollte uns zum Nachdenken anregen. Wenn dem Nachdenken über unseren Umgang mit Wasser dann ein Umdenken folgt, dann sind wir eventuell besser gewappnet gegen die extremen Entwicklungen, die der Klimawandel mit sich bringt und weiterhin bringen wird. Wer meint, unsere Region sein noch gemäßigt und es wäre alles nicht so schlimm, richte bitte mal den Blick in Richtung Vogelsberg: Der Klimawandel steht schon vor der Haustür.

Hochmoor-dieses Gebiet wird zuerst vom Klimawandel betroffen sein
Hochmoor-dieses Gebiet wird zuerst vom Klimawandel betroffen sein

Ich bewege mich durch  Landschaften, lese  Schlagzeilen und fühle mich ohnmächtig, weil

mich das Ausmaß der betroffenen Flächen erschreckt. Doch wenn ich bedenke, dass die Gesamtfläche der Gärten in Deutschland größer ist als die Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete, dann ergibt sich von ganz allein die Konsequenz, hier und jetzt im eigenen Garten anzufangen, sich mit anderen Menschen zu verbinden, Erfahrungen auszutauschen und anzupacken! Denn wenn in allen Gärten nachhaltig mit Wasser gewirtschaftet wird, hat das auch einen positiven Effekt auf die Wasserhaushalte der Landschaften. Und ganz sicher hätte es Vorbildcharakter für öffentliche Grünflächen und die Gestaltung von Gewerbeflächen (wo ich dringenden Handlungsbedarf erkenne)

Die erste Maßnahme für ein nachhaltiges Wassermanagement im Garten ist, für möglichst viel Blattmasse in der Vegetationsperiode zu sorgen. Erste Wahl sind hierbei Laubbäume - je höher, desto besser. Dass alle Gemüsearten volle Sonne brauchen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Viele Gemüsearten kommen mit lichtem Schatten bzw. Wanderschatten gut zurecht.

Mehr noch: Viele Pflanzen wachsen im Schutz von Bäumen sogar viel besser, denn dort gibt es viel nährstoffreichen Humus, es ist feuchter und angenehm temperiert. Diesen Umstand nutzen Agroforst-Systeme (bzw. in kleinerer Dimension die Waldgärten), eine traditionelle Bewirtschaftungsform, die zurzeit für eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft neu entdeckt wird. Große, stark beschattende Bäume könnenam besten vor allem im Norden des Gartens angepflanzt werden. 

Gießen im Winter?

Ich gebe zu, auch ich habe schon etliche Wassermengen im Spätherbst in den Gully laufen lassen, weil ich dachte, es wird schon genug regnen, den ganzen Winter über.

Und wenn nicht?

 

Im großen Maßstab der Agrarlandschaft sind wir auf die natürliche Niederschlagsverteilung angewiesen. In dem kleinen Maßstab eines Gartens in der Stadt oder im Dorf gibt es jedoch eine recht einfache Methode, diese Lücke über den Herbst und Winter zu verringern bzw. ganz zu schließen. Dazu nutzt man eine Wasserquelle, die in bewohnten Gebieten normalerweise ungenutzt „verschwindet“, statt den Wasserspeicher „Boden“ aufzufüllen: das Dachablaufwasser! Man nehme ein Fallrohr von einem nahe gelegenen Gebäude und versehe jenes mit einem sogenannten „Regendieb“, einem Schlauchanschluss, mit dem man das Dachablaufwasser über einen Schlauch in den Garten abführen kann. Das Schlauchende wird dabei über den Herbst und Winter immer wieder an eine andere Stelle des Gartens gelegt. Beim Einbau zu beachten ist, dass es einen Höhenunterschied zwischen dem Schlauchanschluss und der Bodenoberfläche gibt, damit das Wasser nach unten abfließen kann. Bei Frost sollte der Schlauch eingeholt werden. Wer eine Zisterne hat, die von Dachablaufwasser gespeist wird, sollte sie zunächst volllaufen lassen und erst danach den Regendieb aktivieren. Sonst kann es einem passieren, dass man im nächsten Frühjahr mit zu wenig Wasservorrat in die Saison startet. Wer Regentonnen mit Dachablaufwasser speist, sollte sie im Winter entleeren (natürlich in den „Wasserspeicher Boden“), damit sie keine Frostschäden erleiden. Über den Winter kann dann das Wasser mit dem Regendieb im Garten verteilt werden. Im Frühjahr sollte aber zeitig damit begonnen werden, die Tonnen wieder zu füllen, sonst fehlt einem dieses Wasser später.

 

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