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Der Hauch über den Dingen Teil 3

Ende Februar 2018 habe ich in Teil 2 über einen Aspekt des aktuellen Zeitgeistes geschrieben: den gefühllosen, unachtsamen und respektlosen Umgang mit allem Lebendigen.

Aus Unachtsamkeit wächst Gefühllosigkeit und aus mangelndem Gefühl erwächst Destruktivität. Destruktivität gedeiht am üppigsten auf dem

Boden der verengten Wahrnehmung. 

Flurbereinigung mit tödlichem Ausgang
Flurbereinigung mit tödlichem Ausgang

 Wenn ich nur meine eigenen Absichten im Blick habe, z.B. meinen Acker so effektiv wie möglich zu bewirtschaften, stören selbstverständlich die Hecken am Feldrand.

Oder Hecken auf einem Firmengelände. Die machen zusätzliche Arbeit. Unnötige Arbeit. Am besten weg damit. Landwirte, Unternehmer, und  manchmal  auch städtische Gartenämter- machen diesen zerstörerischen Arbeitsstil populär. Private Gärtner nehmen diesen neuen Trend der Pflegeleichtigkeit begierig auf und setzen Pflegeleichtigkeit mit Lebensleichtigkeit gleich. Ich will hier nicht lamentieren, sondern nur eine kleine Lanze brechen für Hecken, Büsche und Naturräume.

Mutter Natur's gedeckter Tisch? Es war einmal!
Mutter Natur's gedeckter Tisch? Es war einmal!

Das Verschwinden des Lebensraums als Inszenierung in drei Akten:

 

1. Akt: Die in vielen Jahren dicht bewachsene Hecke ist von Bäumen durchdrungen und bildet eine Begrenzung zur Uferböschung eines kleinen Baches, dieser wiederum grenzt an eine Zufahrtsstraße Fuldas.

Ein guter Lebensraum für die Heckenbewohner, Insekten, Vögel usw. Im ersten Akt wird dieser grüne Streifen um die Hälfte gekürzt. Der zweite Akt folgt ein Jahr später. 

2.Akt: nochmalige Kürzung, partielle Entfernung von Hecken, bis zur Aufführung des 3.Aktes sind die Zuschauer längst eingeschlafen, oder? 

3.Akt: Vollständige Entfernung aller noch lebenden Gehölze. Da kräht doch sowieso kein Hahn danach. Oder ?

Bank auf dem kahlen Berg
Bank auf dem kahlen Berg

Wer hier meint, ich würde mich wegen Lappalien aufregen, sollte sich dringend damit befassen, wie sich nicht nur die großen Naturschutzverbände zu dieser alarmierenden Gesamtsituation äußern:https://biologischevielfalt.hessen.de/ sondern einfach mal gesetzliche Richtlinien lesen: „Der beste Schutz für die Natur besteht darin, sie möglichst wenig zu beeinträchtigen. Je weniger Natur in Mitleidenschaft gezogen wird, um so weniger Kompensation ist erforderlich. (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)www.umwelt.hessen.de Dort ist auch unter „Biodiversitätsstrategie“ nachzulesen, welche Feldgehölze es zu erhalten und anzupflanzen gilt: www.bluehende –landschaft.de. Es geht um Anpflanzen- nicht um Abholzen! Für mich persönlich ist es mal wieder soweit, dass die Gesamtsituation eine direkte Aktion erfordert. Jetzt, sofort, denn was hier, am Fuldaer Weg passierte, ist eine FLURBEREINIGUNG MIT TÖDLICHEM AUSGANG

und das darf nicht der „Fuldaer Weg“ sein!

Lesen Sie bitte hier weiter: Flurbereinigung mit tödlichem Ausgang

 

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