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Im Wartezustand

Krank schleppte ich mich durch den Tag. Der größte Teil meiner Aktivitäten nimmt der Arztbesuch ein. Die Vertretung meines Hausartztes. Das "Wartezimmer", welches mir zugewiesen wird, ist das Treppehaus. Dort stehen auf jedem Treppenabsatz zwei bunte Plastikstühle. Weißer Rauhputz an den Wänden. Ich werde aufgefordert, eine Maske zu tragen.Die Haustür unten steht offen, ist ja klar, wegen der Belüftung.Ich will mich nicht beklagen,denn die Praxis meines Hausartztes darf ich mit "Erkältungssymptomen" nicht betreten, also, noch nicht einmal das Treppenhaus. Dort werden die Patienten am Fenster "bedient".Manchmal sieht man dort kleine Grüppchen stehen. Zum Glück ist an der zweispurigen Hauptverkehrsstraße nicht viel Fußgängerverkehr, so dass die Kranken, die dort herumstehen, nicht weiter stören.Später,nach eineinhalb Stunden Wartezeit bekomme ich eine Krankschreibung und ein Rezept für Tabletten, die ich selbst bezahlen muss.Am nächsten Morgen höre ich im Radio von den Plänen unseres Gesundheitsministers, der meint, es müsse nicht in jedem Notarztwagen auch ein Notarzt sein. Ja, der hat Ideen, wie man Geld sparen kann.Vielleicht kommen ihm seine grandiosen Einfälle auch immer im Wartezimmer.

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