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Tanz in den Mai

Der Tanzboden ist barrierefrei und das ist gut so. Immerhin liegt das durchschnittliche Lebensalter der Tanzenden zwischen 80 und 95 Jahren. Deshalb wird vorzugsweise mit den Händen und Armen getanzt: Dicke Stifte gleiten im Fluss der Melodie über den Tanzboden aus Papier-auf dem Tisch. Im Raum herrscht, außer der Musik, eine fast andächtige Stille,

die dazu einlädt, sich ganz hineinzubegeben, in die Traumwelt, welche jedes Musikstück neu eröffnet. Dass dies gelingt, ist an den sanft wiegende Oberkörpern und den lächelnden, entspannten Gesichtern zu erkennen. Die meisten haben die Augen geschlossen, folgen dem Takt und dem Melodieverlauf mit ihren Händen. Ich beobachte, wie die Linien auf dem Papier zu Umlaufbahnen werden, harmonische Muster bilden und daraus schließlich eine Form entsteht. Dies ist jedes Mal ein faszinierender Prozess, nicht zuletzt, weil jede Form individuell und einzigartig ist und seine eigene Ästhetik entfaltet.

 „Das war schön, das nächste Mal komme ich gerne wieder!“

Ja, gerne doch, Musik gibt es ja Gott sei Dank, genug auf dieser Welt.

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