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Die Kunst der poetischen Alltagsanalyse, Zwischenbilanz

Es geht hier letztendlich ums Verkaufen. Wer meine Gedanken dazu lesen möchte, bitteschön! Ich freue mich auch über Kommentare. Was ich mit dem Geld anfangen will ? Ganz einfach, ich möchte gern, in diesen herausfordernden Zeiten, die Entwicklung der dafür notwendigen Kompetenzen stärken. Deshalb gebe ich die Verkaufserlöse zu 100 Prozent weiter an Organisationen, die sich genau darum kümmern. Wer nur kaufen möchte ohne den Text zu lesen, bitteschön, Preislisten finden Sie im Shop.


Das Jahresmotto 2020 des Kunstvereins Fulda lautete Kunst im Quadrat und hat mich sehr inspiriert und beflügelt. Der Vorgang der Beflügelung ist immer ein langsamer, größtenteils unbewusst verlaufender Prozess der oft mehrere Monate oder länger dauert.

In der Rückschau sind die einzelnen Phasen erkennbar und benennbar:

 

Phase 1: Das Motto (Kunst im Quadrat) zur Kenntnis nehmen und verwerfen. Mit dem Quadrat kann ich nichts anfangen, ich habe es lieber rund, die quadratische Form ist mir zu eckig, ich mache nicht mit!

Phase 2: Meine Wahrnehmung verändert sich. Obwohl ich beschlossen habe, NICHT mitzumachen, sehe ich überall quadratische Formen. Die lenken mich ab und verleiten mich zu verschlungenen Abschweifungen. Meistens geht es darum, in Gedanken etwas in das Quadrat einzufügen, was dort nicht hineinpasst.

Phase 3: Ich stelle mich den Fantasien, um sie wieder loszuwerden und beginne erste praktische Versuche: Ich füge zusammen, was vielleicht, ganz bestimmt oder überhaupt nicht zusammengehört und fange immer wieder von vorne an. Frühere Inspirationen aus längst vergangenen Tagen fliegen mir zu und ich beschließe nun ernsthaft zu versuchen, all diese flüchtigen, verrückten Geister einzufangen und zu zähmen. In dieser Zeit fliegt mir der passende Titel zu.

 

Phase 4: Den verworrenen Gedankengängen aus Phase 3 entspringt nun ein wahrer Quell an Freude und Begeisterung, nicht ohne bittere Rückschläge bei den Materialisationsbemühungen. Eine Freude besteht jedoch dauerhaft und ungetrübt darüber, wie ich das Problem des Größenverhältnisses kleine quadratische Fläche- Größe der Figur gelöst habe. Die Figur ist jetzt zu einem Artisten geworden, der auf seinen Händen stehen  und seinen Stern zwischen den Füßen halten kann. Trotz dieser schwierigen Körperhaltung ist dieser Artist noch beweglich, wenn auch eingeschränkt. Den Stern hat er immer im Blick. Er kann auch nicht verlorengehen, denn der Artist trägt magnetische Schuhsohlen.

Phase 5: Die glücklichste Zeit: Das Werk ist fast vollbracht und ich erfreue mich Tag für Tag an dessen Anblick. Es ist die Zeit der Feinheiten: Hier noch ein bisschen mehr Glanz, dort noch etwas mehr Stabilität und Vorfreude auf die Ausstellung. Die Begeisterung breitet sich mehr und mehr aus.

 

Phase 6: Die Präsentation in einer  gemeinschaftlichen Ausstellung ist wirklich ein besonderes Erlebnis. Es ist nicht nur die besondere Umgebung, die das eigene Werk in seiner einzigartigen Bedeutsamkeit präsentiert, sondern auch das Eingebettet-Sein in die Werke anderer Künstler mit all ihrer Verschiedenheit.

 Manche entspringen einer ähnlichen, mir vertrauten Gedankenwelt, andere ganz und gar nicht. Diese „fremden“ Gedanken sind oft überraschend und  beglückend wie eine neue Aussicht nach einer Wanderung. Hier entstehen oft neue Keimzellen für das Nächste Mal. Die Begeisterung ist auf dem Höhepunkt, die Flügel weit ausgebreitet.

Phase 7: Die Flügel werden eingerollt, das Kunstwerk aus dem Ausstellungsraum abgeholt und- irgendwohin weggeräumt. Dann steht es irgendwo zwischen anderen Werken. Wenn ich Gedichte schreiben würde, bräuchte ich sie nur einzuheften und ins Regal zu stellen. Ich finde in meinen Skulpturen, Installationen und Bildern auch viel Poesie und ich mag sie auch immer wieder anschauen. Manchmal verändere ich etwas. Verändert hat sich auf jeden Fall meine Einstellung zu Besitz, Eigentum, monetärem Gewinn und zum Thema „Verbundenheit“  Es wäre schön, wenn meine poetischen Manifestationen in der Realität wirken und Verbindungen schaffen könnten. Ich könnte sie verkaufen und das Geld den „stARTern ohne Grenzen“ zukommen lassen.

Der positive Nebeneffekt für mich wäre, dass ich meine Nachlass-angelegenheiten ein gutes Stück weit geregelt hätte, denn ich möchte meinen Nachkommen eine aufgeräumte, leere Werkstatt hinterlassen.

Fragen und Verhandlungswünsche bitte über Kontakt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Alexander v. P. (Samstag, 30 Mai 2020 09:04)

    Hallo Martina, kann ich gut nachempfinden!
    Liebe Grüße