
Das letzte Mal schrieb ich im Juli 2020 über die oft mühseligen Anstrengungen, das Thema Naturgarten voranzubringen. Es ist oft schwierig, doch die Zeiten wandeln sich, es spricht sich rum: Schottergärten sind out! Immer mehr Gemeinden denken mittler-weile auch schon mal laut über ein Verbot nach, zumindest bei Neubauten. Wenn das mal durchgesetzt ist, kommen vielleicht auch so manche öffentliche Schotterflächen ins Visier. Ja, die gibt es auch! Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine neu versiegelten oder gesteinigten Grünflächen mehr zu fotografieren sondern lieber zu ignorieren. Sicher, abschreckende Beispiele mögen wichtig sein, doch ich vertrage nur eine gewisse Dosis und bin deswegen umgestiegen und sammle schöne Beispiele des guten Gelingens, der Achtsamkeit und der Schönheit. Schließlich bin ich nicht so wie der Eine, der auszog, das Fürchten zu lernen. Nein, ich bin empfindlich, deswegen wende ich allzu oft lieber den Blick ab. Heute war nun die Ausnahme:
Vollbremsung, Anhalten, Starren, Foto machen und nix wie weg.
Das sind doch mal Ausmaße! Mitten in einem winzig kleinen Dorf nahe des Hessischen Kegelspiels. Dieses Dorf wird nie schönstes Dorf, dolles Dorf oder sonst irgendeine Auszeichnung bekommen. Höchstens als abschreckendes Beispiel dafür, wie regionale Entwicklung NICHT aussehen sollte.
Furchtbar! Wenn ich wieder in der Gegend bin, nehme ich lieber einen Umweg.

Für unsere Naturgarten-AG habe ich Wimpelketten genäht und bedruckt. Es soll eindeutig sichtbar sein, dass hier nicht vergessen wurde, den Garten aufzuräumen, sondern, dass die verblühten Stauden absichtlich stehengelassen wurden.
Jüngsten wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge bevorzugen Insekten zum Überwintern vertikale Stängel- also wie sie eben so wachsen und nicht horizontal, wie in von Menschen erdachten Insektenhotels. Eine Überraschung ist dieses Ergebnis ja nicht wirklich.

Kommentar schreiben